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Pressen

Info

Das Dorf  Pressen - seit 1. Januar 1997 ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Eilenburg – liegt etwa 6.5 km in westlicher Richtung vom Stadtzentrum entfernt.

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Obwohl der Name Pressen andere Deutungen zulässt, ist er – wie die weitaus meisten Orte unserer Umgebung – slawisch-sorbischen Ursprungs und gelangte über die Schreibweisen Wressen (1340), Bressene (1349/50), Wresse (1404), Bressen (1527) (und noch einige andere) zur heutigen Schreibweise Pressen, was in der altsorbischen Erstnennung soviel wie Heide/Heidekraut bedeutete.
Zum Amt Eilenburg gehörend (Lehen der Herren von „Ilburg“), geriet Pressen nach mehrfachem Zugehörigkeitswechsel (lt. einer Urkunde vom 29.12.1508) zur Püchauer Grundherrschaft (bei Wurzen), wo es bis zur Separation 1830/31 verblieb, nachdem inzwischen 1815 nach dem Wiener Kongress unsere Gegend zu Preußen gefallen war, und damit zum Kreis Delitzsch.

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Pressen hatte per 04.06.2008 216 Einwohner (zum Vergleich: 1938 waren es 297, 1821 waren es 184). Schule und Kirche (nebst Pfarre) gibt es in Pressen nicht; beides gab bzw. gibt es im nahe gelegenen Nachbarort Behlitz.

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Ein wesentlicher Teil unseres Ortes war bis vor einigen Jahrzehnten durch die Landwirtschaft geprägt: in Pressen gab es 10 Bauernhöfe sowie 3 Kleinbauernwirtschaften (deren Besitzer hatten zeitweise noch ein handwerkliches Arbeitsverhältnis).


Zum großen Teil für die Landwirtschaft arbeiteten eine Schmiede, eine Stellmacherei, eine Bockwindmühle (die im Dezember 1990 infolge langjährig fehlender Reparaturmaßnahmen in sich zusammenbrach), ein Baugeschäft (welches vor dem 2.Weltkrieg zeitweise 80 – 100 Maurer beschäftigte) und eine Zimmerei, die vor allem nach der Zerstörung durch den Krieg einen beträchtlichen Teil der Arbeiten für den Kreis Delitzsch und die Stadt Eilenburg ausführte.

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Das Vereinswesen war in Pressen nicht besonders stark ausgeprägt.

In den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts existierten
- ein „Kaninchenzüchterverein Pressen und Umgebung“ (von 1910 bis 1936), ein „Männerchor Pressen“ (mit Behlitz), der 1959 aufgrund eines fehlenden Chorleiters leider sein Wirken beendete,


- ein „Verein  der Häusler von Pressen und Behlitz“ (Gründung 1893/94), dem 1896 die „Begräbniskasse“ angegliedert wurde und der seit einigen Jahren auch nicht mehr existiert,


- die „Freiwillige Feuerwehr Pressen“ (gegründet im Januar 1920 und bis zum heutigen Tage - nicht nur hinsichtlich der Bekämpfung von Bränden, sondern auch bei gesellschaftlichen Anlässen - der aktivste Verein in Pressen) und


- eine Ortsgruppe der „Volkssolidarität“.

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Im November des Jahres 2001 erfolgte dann die Gründung des „Heimat-vereins Kospa-Pressen e.V.“, dessen Ziele
- Pflege des heimatlichen Brauchtums auf der Grundlage historischer Forschungen und Führung der Ortschronik,
- Erhaltung und Förderung des dörflichen Charakters der vier Ortsteile Kospa, Zschettgau, Pressen und Behlitz,
- Beiträge zu Natur- und Umweltschutz und
- Förderung/Unterstützung von Kultur und Sport sind.

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Der Verein hat z. Zt. 30 Mitglieder.

Zur „Frühgeschichte“ von Pressen ist noch hinzu zu fügen, dass am 6.Juli 1967 ein Bauarbeiter bei Kiesgewinnungsarbeiten ein auffälliges „Steingerät“ fand, das sich als 14 cm langer Axthammer der „Schnurkeramiker“ (jüngere Steinzeit um 2000 v.u. Zeitrechnung, also ca. 4000 Jahre alt) erwies und dem Kreis- und Stadtmuseum Eilenburg zur Verfügung gestellt wurde.

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